Am Mittwoch, 22. November, fand der letzte Forschertreff der Region Feldkirch-Vorderland-FL für das Jahr 2023 statt. Die 22 Anwesenden IGAL- Mitglieder sowie ein Gast folgten der Einladung von Forschertreffleiter Georg Watzenegger zu diesem besonderen Abend in den Sulner Löwen.
Prof. Hubert Allgäuer stellte sein neuerschienenes zweibändiges Werk „Etymologisches Lexikon der Vorarlberger Familiennamen“ in Form eines Vortrags vor. Die Publikation umfasst insgesamt mehr als 17.000 in Vorarlberg vorkommende Familiennamen. Bei den alteingesessenen Vorarlberger Namen versuchte Allgäuer auch urkundliche Belege für den Namen zu nennen. Ein Extra, das wohl die Herzen der Ahnenforscherinnen und Ahnenforscher höherschlagen lässt, sind die Abbildungen der Wappen und Siegel.
An den Anfang des Vortrags stellte Allgäuer die Entstehung der Familiennamen und der zugehörigen Schreibweisen und leitete dann zu den verschiedenen Familiennamengruppen über. Viele Familiennamen gehen auf Vornamen zurück, dabei lassen sich rund 230 Namen auf den Vornamen „Johannes“ zurückführen. Eine weitere große Namensgruppe sind die Berufsnamen. Aus dieser Gruppe kommt auch der häufigste Familienname Vorarlbergs, nämlich „Müller“. Dieser Familienname ist übrigens auch der häufigste in Deutschland und der Schweiz, in Österreich hingegen ist „Wagner“ auf Platz eins. Daneben gibt es auch noch sogenannte Herkunfts- und Wohnstättennamen. In Vorarlberg wären dies beispielsweise die Namen „Feldkircher“ oder „Türtscher“. Weiters gibt es auch Tiernamen, zu denen „Fink“, „Wolf“, „Adler“ und Co zählen. Es haben auch Charakter und Aussehen Einfluss auf den Nachnamen. Ohne zu viel zu verraten, dürfen hier „Lingg“, „Stemmer“ und „Scheel“ genannt werden.
Äußerst interessant für Südvorarlberg sind auch Hybridnamen, das sind Namen, die sich aus Wörtern zweier Sprachen zusammensetzen, wie z. B. „Konzett“ (Deutsch + Rätoromanisch).
Die zwei Bände, welche zusammen 3,6 Kilogramm wiegen, enthalten fast alle Namen aller IGAL-Mitglieder und umfassen insgesamt 17.734 Familiennamen. Prof. Allgäuer, welcher 2017 bereits das Etymologische Familiennamenbuch Rankweils herausgegeben hatte, arbeitete insgesamt fünfeinhalb Jahre an dieser Publikation. Das Buch kann direkt bei Prof. Hubert Allgäuer erworben werden.